Doch eine Frage des Geschäftsmodells?

Seit Jahren jammert die Musikindustrie, dass böse Filesharer und das Internet die Musik killen würde.

Ebenso lange gibt es die Antwort, dass nicht die Musik stirbt, sondern nur ein überholtes Geschäftsmodell. Ein schönes Beispiel, wie ein neues, Internet basierendes Modell aussehen könnte, zeit Amanda Palmer, Sängerin des Cabaret-Rockduos Dresden Dolls (die übrigens absolut hörenswert sind).

Im Tagesspiegel gibt es einen guten Artikel darüber, wie das Internet die Machtverhältnisse zwischen Künstlern und Industrie verändert:  Die gute Tat der Piraten

Niemand führt die neuen Verhältnisse gerade selbstbewusster vor als die Amerikanerin Amanda Palmer, Sängerin des Cabaret-Rockduos Dresden Dolls. Will Amanda Palmer ihr Publikum mobilisieren, braucht sie kein PR-Büro und keine Konzertagentur. Über Twitter lädt sie zu Strandkonzerten mit Gruppenfoto oder zur Spontanparty in einer Stripbar. Einen Pressetermin in einem leeren Kaufhaus verwandelte sie in ein Gratiskonzert für 350 Fans. An einem Freitagabend im Mai entstand bei einem Massenchat ein T-Shirt-Spruch. Palmer gestaltete direkt am Laptop die Druckvorlage, ein Freund setzte einen kleinen Online-Shop auf. Am Ende der Nacht waren 200 T-Shirts verkauft. Am Tag darauf weitere 200. In ihrem Blog zog die Sängerin Bilanz: „Einnahmen durch Twitter in zwei Stunden: 11 000 Dollar. Einnahmen durch mein Major-Soloalbum dieses Jahr: 0 Dollar.“ So klingt die Verzückung einer Künstlerin, die ihre Macht entdeckt – und vorführt, dass die Zeiten, in denen sich Künstler von Managern sagen lassen mussten, wo es langgeht, endgültig vorbei sind.

Siehste wohl…

Und nun, stirb in Frieden, Musikindustrie.

via netzpolitik.org